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Unklarheiten beseitigen
Marion Y. Engmann
© 2003
A
Autor/Autorin
(lat. auctor Urheber)
Autoren/Autorinnen genießen als Schöpfer für ihre Werke
die unveräußerlichen Urheberrechte. Diese gelten noch 70 Jahre
über den Tod hinaus und können durch die Erben wahrgenommen
werden.
B
Buchwissenschaft
Es gibt den Studiengang Buchwissenschaft bisher als Diplom- und
Aufbaustudium in München, als Vollstudium in Erlangen, Leiden/NL,
Leipzig, Mainz und Münster sowie als DESS (Diplôme d'Etudes
Supérieures Spécialisées) in Paris/F. Je nach Studienort
variieren die Schwerpunkte.
D
deleatur
(lat. deleatur es soll getilgt werden)
Das Deleatur-Zeichen ist ein Korrekturzeichen, das seit den Anfängen
der Druckerkunst benutzt wird. Es geht auf das „d“ (für
deleatur) in der deutschen Schrift zurück und wird verwendet, wenn
ein Buchstabe oder ein Wort getilgt werden soll. Es wird mit den Korrekturzeichen
in der DIN-Norm 16511 genannt.
DIN-Norm
Das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) ist ein gemeinnütziger
Verein, der DIN-Normen erarbeitet, um damit zur Erleichterung in allen
Lebensbereichen beizutragen. In Zusammenarbeit mit Fachleuten aus den
jeweiligen Sparten werden in den verschiedensten Bereichen Normen erarbeitet
und im Beuth Verlag veröffentlicht.
F
Formatvorlage
Die Formatvorlage schreibt bereits während der Texterstellung fest,
was die Gestaltung des Druckwerks ausmacht.
G
Groteskschrift
Die Groteskschrift ist eine serifenlose Schrift, der die feinen Leselinien
fehlen, die Serifen für das lesende Auge bilden.
H
Hurenkind
Unter einem Hurenkind wird in der Setzersprache die letzte Zeile eines
Absatzes verstanden, die als erste Zeile auf der folgenden Seite steht.
Es gilt in der Buchkunst als unschön und wird nach Möglichkeit
ausgetrieben, d.h. korrigiert, z.B. auf der vorigen Seite eingebracht.
I
Imprimatur
(lat. imprimatur es darf gedruckt werden)
Das Imprimatur ist die Druckerlaubnis, die vor dem Druckvorgang vom Auftraggeber
erteilt wird. Dem Imprimatur geht die sorgfältige Prüfung eines
Andrucks bzw. des zum Druck abgegebenen Exemplars voraus.
M
Manuskript
(lat.: manu scriptum von Hand geschrieben)
Das Manuskript ist der vom Autor erstellte Text. Früher mit der Hand
geschrieben, dann mit der Schreibmaschine ist ein Manuskript heute meist
eine Textdatei, die oft schon in der Formatvorlage erstellt wird.
N
Normseite
Eine Normseite hat ca. 1500 Zeichen inklusive Leerzeichen. Es sind die
vom Computer gezählten, tatsächlich geschriebenen Zeichen mit
Leerzeichen. Der Leerraum auf einer Seite, z.B. in der Zeile am Ende eines
Absatzes oder in einer Leerzeile usw., bleibt dabei ungezählt.
Die Normseite hat einen Satzspiegel von 1800 Anschlägen in 30 Zeilen
mit je 60 Zeichen. Sie ist seit 1982 als Normseite vereinbart zwischen
dem Verband deutschsprachiger Übersetzer (VdÜ) und dem Verleger-Ausschuss
im Börsenverein des deutschen Buchhandels e.V.
Der Satzspiegel der Normseite ist in der Schrift Courier der Schreibmaschine,
deren Buchstaben nicht proportional, sondern gleich weit laufen, schnell
mit dem Auge abzählbar. Der Satzspiegel war mit der Schreibmaschine
einfach herzustellen, da die Maße sehr schnell einzurichten waren.
Die 300 Anschläge, die bei der Berechnung der Zeichen einer Normseite
abgezogen werden, sind der Leerraum, der sich durchschnittlich auf einer
Seite befindet.
P
Pagina
(lat. pagina Buchseite, Blatt Papier, Seitenzahl)
Die Zählung der Seiten beginnt auf der ersten Seite mit 1 (oder I),
die geraden Zahlen sind also auf den linken Seiten.
Mit dem Paginieren – die Seiten mit fortlaufenden Seitenzahlen versehen
– wird allerdings erst nach den Titelseiten bzw. nach der Titelei
begonnen.
S
Satzspiegel
Der Satzspiegel ist die Fläche auf einer Seite, in der Text gesetzt
und gedruckt wird. Er ist umgrenzt von dem Rahmen, den die Seitenränder
bilden.
In einem Buch ist der Satzspiegel auf allen Seiten gleich.
Schusterjunge
Als Schusterjunge wird in der Setzersprache die erste Zeile eines Absatzes
bezeichnet, wenn sie bei fortlaufendem Text als letzte Zeile auf einer
Seite steht. Mit dem Hurenkind ist dies ein Herstellungsfehler, den man
in der Buchdruckkunst vermeiden möchte.
Serifen
Die Serifen sind kleine Häkchen, die sich oben und unten an den Buchstaben
in jeweils genau der gleichen Höhe befinden. Sie bilden im Nebeneinander
mehrerer Buchstaben feine Leselinien. Dadurch können Serifen die
Lesegeschwindigkeit erhöhen. Serifenlose
Schriften sind für umfangreiche zusammenhängende Texte daher
weniger geeignet.
T
Text
(lat. textum Gewebtes)
Ein Text ist geschriebenes Wort.
U
Umbruch
Der Umbruch ist das Fixieren des Buchstabenflusses, der sich über
Zeilen und Seiten ergießt. Ein Umbruchprogramm umbricht einen Text
automatisch und beachtet dabei die Regeln der Setzerkunst. Das Ergebnis
des Zeilenumbruchs sind die Textverteilung in einer Zeile und die Worttrennungen
am Zeilenende. Der Seitenumbruch kann zu Schusterjungen und Hurenkindern
führen.
Da schon eine kleine Änderung im Text zu einem neuen Umbruch führen
kann, ist die Kontrolle der Trennungen immer der letzte Arbeitsschritt.
unterschneiden
Durch Unterschneiden werden die Abstände zwischen den gesetzten Buchstaben
verringert. Damit können z.B. Hurenkinder und Schusterjungen vermieden
werden.
Urheberrechtsgesetz
(UrhG)
Das Urheberrechtsgesetz (UrhG) ist Teil des Zivilrechts und schützt
die Urheber von Werken der Literatur, Wissenschaft und Kunst sowie ihre
Werke vor beliebiger Verwertung der Werke durch Dritte.
V
Verlagsvertrag
Im Verlagsvertrag wird die Zusammenarbeit von Verlag und Autor/Autorin
geregelt. Einen Normvertrag für den Abschluss von Verlagsverträgen
haben der Verband deutscher Schriftsteller (VS) in der IG Medien und der
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. – Verleger-Ausschuss
– am 19. Oktober 1978 vereinbart, gültig ist er in der Fassung
vom 1. April 1999.
VG Wort
Die Verwertungsgesellschaft (VG) Wort ist für das Wort, was die GEMA
für die Musik ist. Diese Gesellschaften erheben Nutzungsgebühren
und teilen sie auf unter den bei ihnen gemeldeten Urhebern.
VFLL
Der Verband Freier Lektorinnen und Lektoren e.V. (VFLL) wurde am 29. März
2000 am Registergericht in Frankfurt/M. eingetragen und hat heute bereits
über 600 Mitglieder.
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